Es ist wirklich eine ziemlich spannende Geschichte, wenn man nach einer solchen Revision zum ersten Mal den Startknopf drückt.
Tausend Dinge gehen einem durch den Kopf.
Hat man alles richtig gemacht?!
Doch von vorn:
Als ich noch mit der Installation der Elektrik befasst war, habe ich den Startknopf schon mal vorsichtig gedrückt. Es war schon ein erstes Erfolgserlebnis als ich den Anlasser gehört habe. Immerhin hatte ich auch das Ding vollständig zerlegt…!
Umso größer war die Enttäuschung, als nach Abschluss aller Arbeiten beim Drücken des Start-Knopfes „nichts“ geschah!
Woran kann es liegen?
Was hab ich falsch gemacht?
Der Anlasser lief doch schon einmal!
Ist der „Kill-Schalter“ drin? Nein, leider nicht…
Also geht man im Kopf all die Dinge durch, die man seit dem „ersten Erfolgserlebnis“ durchgeführt hat. Verschiedenste Leitungen im Cockpit gekürzt und ordentlich verlegt.
Einen neuen Masseanschluss für den Motor verlegt, da der Originalanschluss an der Welle des Drehzahlmessers ausgenudelt war.
Neue Batteriepohlklemmen angeschlossen.
Kabelbaum unter dem Tank „ziemlich eng“ verlegt.
Ventile eingestellt, und und und…
Zuerst hatte ich den Masseanschluss in Verdacht, den man aber schnell durchmessen kann um festzustellen, dass der ok ist. Dann habe ich den Kabelbaum unter dem Tank nochmal auseinandergenommen, vielleicht hat sich ja eine Steckverbindung gelöst. Aber auch da war kein Fehler auszumachen…Ratlosigkeit!
Doch dann schoss es mir durch den Kopf, dass ich zum Einstellen der Ventile einen Gang eingelegt hatte!
Also Kupplung gezogen, Leerlauf rein und den Startknopf betätigt!
Hurra, der Anlasser läuft!
Als nächstes habe ich die Zündung getestet. Hierzu habe ich alle Zündkerzen herausgeschraubt und getestet, positiv, Zündfunken an allen vier Kerzen. Erfolgserlebnis Nummer zwei!
Also Benzin auffüllen und die Spannung ins unerträgliche steigern!
Die Familie „kreist“ auch schon den ganzen Morgen um die Garage und immer wieder wird ein Kopf hereingesteckt wenn der Anlasser zu hören ist.
Doch dann ist es soweit!
Start! ……stottern….er läuft und qualmt die Ölreste aus dem Motor!
Ein gutes Gefühl, wenn nach eineinhalb Jahren Arbeit das Ziel erreicht wird!
Der Motor läuft sogar einigermaßen ruhig, obwohl die Vergaser und die Zündung nur nach „Gefühl eingestellt“ wurden und ich auch noch nicht synchronisiert habe.
Mir fällt aber auf, dass die Ladekontrollleuchte nicht erlischt!
Also liefert die Lichtmaschine keinen Strom, was man auch am Voltmeter sehen konnte. Nun ging es an die Fehlersuche. Da die LiMa vor dem Zerlegen tadellos lief, vermutete ich einen Fehler bei der Verkabelung oder in der neuen Kontrollleuchteneinheit.
Ich habe den Stator und die Diodenplatte ausgebaut, um sie durchzumessen da die Verkabelung offensichtlich in Ordnung war. Doch die Messungen zeigten auch keine Fehler. Ich schaute mir zum x-ten Mal die Fotos an, die ich vor und während des Zerlegens gemacht habe. Gut das ich reichlich Fotos gemacht habe, ansonsten hätte den Fehler wohl niemand gefunden!
Bei dem Ersetzen der Schleifkohlen am Stator habe ich die Anschlussleitungen beim Verlöten verdreht!
Ich korrigierte dies, baute alles wieder zusammen und ging ins Bett, denn die Uhr zeigte bereits 01:45!
Der Test am kommenden Morgen zeigte, dass ich den Fehler gefunden hatte.
Der Motor lief, die Ladekontrollleuchte erlischt und die Batterie wurde geladen!
MIWIM
Sonntag, 29. Mai 2011
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